Der Glaube an Allah

Verfasst von Prof. Dr. M. Yaşar Kandemir

Übersetzt von Emre Mert Er

Allah der Allmächtige hat all seinen Dienern folgenden Befehl erteilt:

„Es gibt keinen Gott außer Mir, so dient Mir.“[i]

Mit diesem essenziell wichtigem Befehl möchte Allah von uns folgendes:

„Wisse also, daß es keinen Gott außer Allah gibt.“[ii]

Unser Herr teilt uns mit, dass derjenige, der „falsche Götter verleugnet, jedoch an Allah glaubt, sich an der festesten Handhabe festhält, bei der es kein Zerreißen gibt.“[iii]

Desweiteren offenbart Er uns: 

„Begehren sie denn eine andere als Allahs Religion, wo sich Ihm doch (jeder) ergeben hat, der in den Himmeln und auf der Erde ist, freiwillig oder widerwillig? Und zu Ihm werden sie zurückgebracht.“ [iv]

Kurz gefasst: Jeder von uns sollte zu seinen Herrn zurückkehren; jeder sollte zurück zur Religion als Anhänger des rechten Glaubens kehren, - (gemäß) der natürlichen Anlage Allahs, in der Er die Menschen er schaffen hat.[v] Denn unser Prophet sagt in einem authentischen Hadith: „Jeder Mensch wurde mit der natürlichen Anlage erschaffen, um im Einklang mit Allahs Religion zu leben.“[vi]

Im edlen Koran wird offenbart, dass für diejenigen, die an Allah aufrichtig glauben, einzigartige Gaben und Segen in den Paradiesgärten vorbereitet werden.[vii]

Für diejenigen die Allah verleugnen, wird im Diesseits und Jenseits schwere Strafe zuteil.[viii]

Der Vers, der Allah am besten beschreibt

Allah der Allerhabene beschreibt sich in der edlen Offenbarung und stellt sich somit der Menschheit vor. Der Vers, der sein Wesen und seine Macht am genausten beschreibt, ist der Vers „Ayat al Kursi“. Unser Prophet sagte, dass dieser Vers der „edelste unter allen Versen“ ist.[ix]

Die Bedeutung von Ayat al Kursi ist wie folgt:

Allah - es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Lebendigen und Beständigen. Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört (alles), was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es denn, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte - außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen - außer, was Er will. Sein Thronschemel umfaßt die Himmel und die Erde, und ihre Behütung beschwert Ihn nicht. Er ist der Erhabene und Allgewaltige. [x]

Der Tauhid

Wie drückt sich eine Person aus, wenn er belegen möchte, dass er einzig und allein an Allah glaubt und keine andere anbetungswürdige Gottheit außer ihm annimmt?

Gemäß unserem Propheten hat der Iman „ein Paar und siebzig Zweige. Der wichtigste unter all diesen Zweigen ist das Wort des Tauhid.“ [xi]

Derjenige, der „La ilaha illa Allah“ ausspricht und verinnerlicht, bezeugt, dass Allah der eine und einzigartige ist, was die Anbetung und Allmacht betrifft.

Lasst uns einige der Aussagen des edlen Propheten anschauen, um zu verstehen wie essenziell wichtig der Tauhid im Islam ist:

„Wer La ilaha illa Allah sagt, wird ins Paradies eintreten.“[xii]

„Wer sich dazu bekennt, keine andere Gottheit außer Allah zu akzeptieren und dabei ums Leben kommt, wird ins Paradies eintreten.“[xiii]

„Wessen letzten Worte „La ilaha illa Allah“ sind, wird ins Paradies eintreten.“[xiv]

„Wer „La ilaha illa Allah“ sagt, der wird früher oder später dadurch gerettet werden, egal was er bisher an Taten ansammelte.“[xv]

Unser Prophet wollte so sehr, dass sein Onkel Abu Talib den Islam annimmt. Dies machte er öfters gegenüber ihm deutlich. Als sein Onkel im Sterbebett lag sagte der Prophet zu ihm erneut:

„Oh mein geliebter Onkel! Sag „La ilaha illa Allah“, sodass ich am jüngsten Tag Fürsprache für dich ablegen kann!“

Doch sein Onkel antwortete:

„Oh mein lieber Neffe! Wenn ich wüsste, dass die Leute von Quraisch, mich nicht tadeln würden, dass ich aufgrund meiner Angst Muslim geworden bin, so würde ich den Tauhid aussprechen und dich erfreuen.“ Anschließend wurde folgender Vers offenbart:

„Gewiß, du kannst nicht rechtleiten, wen du gern (rechtgeleitet sehen) möchtest. Allah aber leitet recht, wen Er will. Er kennt sehr wohl die Rechtgeleiteten.“[xvi]

Allahs schöne Namen

Als die Götzendiener von Mekka zum Propheten kamen und ihn über die Gottesvorstellung im Islam fragten, wurde die Sura Al Ihlas offenbart, welche Allah in seinem Wesen essenziell beschreibt:

„Sag: Er ist Allah, ein Einer. Allah, der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist ihm jemals gleich.“[xvii]

Im Koran werden die Namen und Eigenschaften Allahs erwähnt und Allah sagt, dass Er die schönsten Namen hat.[xviii]

Die schönsten Namen, welche al Asma al Husna genannt werden wurden in den folgenden drei Versen zusammengefasst:

Er ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der Kenner des Verborgenen und des Offenbaren. Er ist der Allerbarmer und Barmherzige.

Er ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Friede', der Gewährer der Sicherheit, der Wächter, der Allmächtige, der Gewalthaber, der Stolze. Preis sei Allah! (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.

Er ist Allah, der Schöpfer, der Erschaffer, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Allmächtige und Allweise. [xix]

Unser Prophet zählte die 99 Namen Allahs auf und verkündete für diejenigen, die diese Namen auswendig lernen und verinnerlichen, das Paradies.[xx]

Allah ist der Allmächtige und tut was er will

Laut vieler Koranverse ist Allah der Schöpfer, Lenker, Leiter und Herrscher aller Dinge. Dies sehen wir in folgenden Versen:

Sag: O Allah, Herr der Herrschaft, Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, und Du entziehst die Herrschaft, wem Du willst. Du machst mächtig, wen Du willst, und Du erniedrigst, wen Du willst. In Deiner Hand ist (all) das Gute. Gewiß, Du hast zu allem die Macht.

Du läßt die Nacht in den Tag eindringen und läßt den Tag eindringen in die Nacht. Und Du läßt das Lebendige aus dem Toten hervorgehen und läßt hervorgehen das Tote aus dem Lebendigen. Und Du versorgst, wen Du willst, ohne zu berechnen.[xxi]



[i] Al Anbiya 21/25

[ii] Muhammad 47/19

[iii] Baqara 2/256

[iv] Al Imran 3/83

[v] Rum 30/30

[vi] Buhari, Janaiz 79, 92; Abu Davud, Sunnah 17; Tirmidhi, Qadr 5

[vii]Baqara 2/25, 62, 82, 277, Al Imran 3/57, Nisa 4/57, 122, 173, Maidah 5/9, Araf 7/42, Yunus 10/9, Hud 11/23, Rad 13/29, Saba 34/4, Schura 42/23

[viii] Baqara 2/24, 90, 104, 161-162, 191, 257, 264; Maidah 5/36, 67; Anam 6/31; Anfal 8/50, Yunus 10/4; Nahl 16/107; Kahf 18/50, 103-15; Anbiya 21/39-40, 98; Saba 34/31-33; Zumar 39/71; Muhammad 47/27

[ix] Muslim, Musafirin 258; Abu Davud, Witr 60

[x] Baqara 2/255

[xi] Buhari, Iman 3; Muslim, Iman 58; Abu Davud, Sunnah 14; Nasai, Iman 16; Tirmidhi, Birr 80

[xii] Ahmad b. Hanbal, Musnad, III, 131; Ibn Hibban, as-Sahih, III, 304; Hakim al-Mustadrak, IV, 279; Albani, Sahihu Mawarid az-Zaman, I, 108

[xiii] Muslim, Iman 43; Ahmad b. Hanbal, Musnad, I, 65, 69, Ibn Hibban, as-Sahih, I, 143, 502

[xiv] Abu Dawud, Janaiz 15, 16; Tirmidhi, Janaiz 7; Hakim, al Mustadrak, I, 503, 678

[xv] Albani, Sahihut-Targheeb wat-Tarheeb, II, 221; Albani, Silsilatul- ahadeeth as-sahiha, IV, 566-586

[xvi] Qasas 28/56, Muslim, Iman 41-42; Tirmidhi, Tafseer 28; Ahmad b Hanbal, Musnad, II, 434-441

[xvii] Ikhlas 112/1-4; Tirmidhi, Tafseer 112, Ahmad b. Hanbal, Musnad, V, 133-134

[xviii] Araf 7/180; Taha 20/8

[xix] Haschr 59/22-24

[xx] Buhari, Tauhid 12; Muslim, Dhikr 5, 6; Tirmidhi, Daawaat 82; Ibn Madschah, Dua 10

[xxi] Al Imran 3/26-27

 

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